Au Revoir Korsika - Buongiorno Sardinien

Au Revoir Korsika - Buongiorno Sardinien

Freitag, Juli 11, 2025

Von wilden Überfahrten, Espresso-Spaziergängen und Ankerabenteuern

Abschied von Korsika

Montags starteten wir ganz entspannt in den Tag: ein langer Morgenspaziergang mit Juna, danach Siesta im Schatten mit einer leichten Brise auf dem Boot. Nach ein paar ruhigen Stunden brauchten wir Abwechslung – also ging’s für einen süssen Snack und ein kühles Getränk in die Strandbar. Am Abend bereiteten wir alles für die Überfahrt nach Sardinien vor: Mabel kam an Bord, die Blache runter – bereit für neue Abenteuer.

Au revoir, du wunderbare Bucht! Es ging los Richtung Süden, durch die berüchtigte Strasse von Bonifacio. Bei ordentlich Wind flitzten wir mit 20 Grad Krängung dahin. Bei dem vielen Verkehr lernt man die Vorfahrtsregeln auf See gleich doppelt gut. Auf Halbwind-Kurs beruhigte sich Scialla wieder, und wir erreichten nach 20nm und 4h eine Bucht etwas westlich von Palau. Ein kurzer Fussmarsch führte uns ins lebhafte Städtchen – nach der einsamen Bucht war das erstmal ungewohnt.

Espresso, Märkte & Gelato

Palau begrüsste uns mit italienischem Flair: Cappuccino für 2.50€, Espresso für 1.50€ – herrlich! Wir schlenderten durch die belebten Gassen und über den abendlichen Markt. So mancher Spaziergang endete an der Gelateria – frei nach dem Motto: "Italians don’t workout. They take really long walks to the Gelateria and call it exercise."


Vor sechs Jahren waren wir das erste Mal in Sardinien in den Ferien und die Insel hat einfach etwas Magisches an sich. Wir erkannten den Bootsverleih wieder, bei dem wir damals das erste Mal Motorboot-Erfahrung gesammelt hatten – kaum zu glauben, dass man uns damals ohne Plan aufs offene Meer liess (man kann Motorboote bis 40PS ohne Führerschein mieten).

Für Jan gabs am Markt noch ein lustiges Gadget:

Wasser holen & ein nächtlicher Überraschungsgast

Ein Trinkwasserhahn direkt am Strand war Gold wert: Abends luden wir unser SUP mit den Kanistern und füllten so über die Tage fast 90 Liter Wasser auf. Das reicht wieder für ein paar Duschen an Bord!

Einmal kam uns dabei ein nächtlicher Besucher in die Quere: Die Mülltonnen am Strand wurden im Dunkeln von einem Wildschwein aus den Halterungen gerissen und nach etwas essbarem durchsucht. Wir warteten lieber in sicherer Entfernung, bis es fertig war – unsere Kanister und wir sollten schliesslich unversehrt bleiben.

Vier Nächte blieben wir in Palau, genossen den täglichen Kaffee und das leckere Frühstück am Morgen, kleine Strandrunden mit Juna und abendliche Gelato-Spaziergänge. Dann hiess es: Leinen los Richtung Cala di Sabina – ein letzter Stopp vor dem Hafen in Olbia, wo wir Janine's Mama aufgabeln werden.

Von Ankerpannen und Elektroarbeiten

Die Fahrt war ruhig, der Wind schlief zwischen den Inseln etwas ein, also half der Motor mit. In der Bucht angekommen, wollte der Anker erstmal nicht halten. Beim hochziehen sahen wir dann sofort warum, die Ankerboje und deren Befestigung hatten sie um den Anker gewickelt, dabei haben sich die Karabiner in der Kette verhakt. Ein wildes durcheinander – also raus aus der Bucht, Schnur durchschneiden, die verbogenen Karabiner mit der Rohrzange lösen, Anker richten und ein neuer Versuch wagen. Dieses Mal klappte alles wie am Schnürchen, der Anker grub sich perfekt in den Sandboden und einer ruhigen Nacht stand nichts mehr im Wege.

Zwischendurch streikt unsere Ankerfernbedienung (wir können den Anker zum Glück auch vom Cockpit aus bedienen) – Jan zerlegte sie zweimal, flickte lose und geknickte Kabel, baute alles wieder zusammen. Wir sind gespannt, wie lange das hält.

Juna ist der beste Eisbrecher, wenn es darum geht, mit Menschen ins Gespräch zu kommen – wer sie auf dem SUP sieht, hat direkt ein Lächeln auf den Lippen. Sie ist einfach unser kleiner Sonnenschein.

Neue Bucht, besserer Schutz

Der Schwell in der Cala Sabina kam von der Seite und es gab wenig Schutz bei angesagten 30 Knoten Wind für die kommenden Tage. Also weiter nach Nodu Pianu, eine etwas geschütztere Bucht im Süden, auf der anderen Seite der Landzunge. Dort das typische Saison-Erlebnis : Tagsüber voll mit Booten und Menschen, abends wird’s leerer. Nach drei Versuchen hielt der Anker endlich und wir fanden eine passende Stelle zwischen all den anderen Booten und ohne Steine oder Seegras (das mag der Anker weniger). Wir gehen jetzt öfters auch mit dem SUP an Land, aber sicher ist sicher: Mabel kam ins Wasser, bevor uns der Wind zu sehr in die Quere kam. Bei so starken Böen und viel Wellengang kommt man mit dem SUP nur noch schwer zum Strand.

Sardinien zeigte uns gleich, dass Ankern hier Geduld und auch Können braucht und dass viele Bootsnachbarn deutlich weniger Kette geben als wir dies tun. Da muss man sich manchmal etwas absprechen, um zu verhindern das sich die Boote "küssen" wenn wir schwojen (Schwojen bezeichnet das Hin- und Herdrehen eines Schiffes im Wind vor Anker oder an einer Ankerboje). Nun sind wir gespannt auf den Wind aus Westen, der laut Prognose, ziemlich heftige Böhen mitbringt. Unser Anker liegt schonmal sicher vergraben, um das Wetter zu überstehen.

Zum Schluss noch etwas in eigener Sache; Janine's neuer Onlineshop ist fertig - dort gibt es lässige T-Shirts, frische Bademode und lustige Caps. Alles in mediterranem Flair - damit du etwas Sonne und Mittelmeer-Feeling in dein Zuhause holen kannst.

https://soleora.ch

Barking Blue

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