
Chaos, Komfort & ein bisschen Wellengang
Vier Schritte vor und einer zurück
Was lange währt, wird endlich gut
Nach einem Anruf hat die Zahlung bei SVB für das neue Dinghy endlich geklappt. Kurz darauf kam eine E-Mail – Liefertermin: August?! Wie bitte?
Es stellte sich heraus, dass das Modell, das wir ursprünglich bestellen wollten, nicht mehr an Lager war. Noch kurz zuvor war es auf der Website als «verfügbar» gekennzeichnet. Es scheint wirklich verflucht zu sein, mit diesem Dinghy...
Nach einem weiteren Anruf entschieden wir uns für ein anderes Modell – diesmal eines mit Aluminium-Boden. Für Juna ist das zwar nicht ganz ideal, da sich das Material bei Sonneneinstrahlung stärker erwärmen kann als GFK, aber sie wird vermutlich ohnehin meistens auf einem Schoss sitzen. Oder wir lassen uns noch etwas einfallen, um den Boden abzudecken.
Kurz darauf kam die Bestätigung: Das Boot wird verpackt! Ganze vier Tage lang... Nach einem kleinen Anstupser – schon lange nicht mehr soviel telefoniert, wechselte der Status am Freitag endlich auf «versendet». Jetzt warten wir nur noch auf die Trackingnummer.
Im Nachhinein betrachtet war es tatsächlich so, dass der Kauf der Yacht schneller und einfacher über die Bühne ging.

Umzug im Hafen: Von S nach A in Lavagna
Am Dienstag hiess es dann «zügle» – vom einen Ende des Hafens zum anderen. Lavagna ist übrigens der grösste Sport- und Freizeithafen Italiens (bezogen auf die Anzahl Liegeplätze), mit beeindruckenden 1’500 Plätzen für Boote zwischen 5 und 50 Metern.

Flächenmässig ist Porto Cervo auf Sardinien führend – ein Luxushafen mit vielen grossen Superyachten (und den passenden Promis dazu). Eine Nacht dort kann in der Hochsaison – für ein 12 bis 14 Meter langes Boot – gut und gerne bis zu 1’200 € kosten (Man bedenke, dass ja man sein eigenes Zuhause mitbringt). Verrückt und absolut nicht unsere Welt, aber jedem das Seine.
Unser neuer Platz liegt direkt am Ein- und Ausgang des Hafens – dort ist deutlich mehr Betrieb, sowohl durch die vielen Boote als auch durch den Wellengang. Unsere Körper mussten sich erst wieder an die ständige Bewegung gewöhnen, und das Wetter, besonders der Wind, spielte nicht immer mit.

Jan war lange dabei, die Leinen zu platzieren, bis er schliesslich die perfekte Festmachung gefunden hatte. Am alten Liegeplatz hatten wir noch Stossdämpfer an den Festmachern (vom Vorbesitzer), die dieser aber natürlich für sein neues Boot wieder braucht. Jetzt merken wir den Unterschied deutlich – vielleicht doch eine lohnende Investition?
Unser neuer Platz bringt auch Vorteile mit sich: Wir sind viel näher an der Stadt, was unsere Einkaufstouren deutlich erleichtert. Das Werftareal ist weiter entfernt, daher ist der Hochdruckreiniger der Krananlagen auch nicht mehr zu hören. Zusätzlich haben wir die öffentlichen «Outdoor-Fitnessstudios» für uns entdeckt – mit Meerblick trainieren, was will man mehr?


Technik-Updates, Wasserprobleme und eine Verjüngungskur
Der neue Inverter wurde geliefert und direkt eingebaut. Bootsprojekte bedeuten übrigens fast immer komplettes Chaos – auf dem begrenzten Raum sieht es schnell mal aus wie nach einem kleinen Orkan.


Nebenbei gab es für Jan auch noch eine kleine Verjüngungskur in Form einer Bart-Rasur – die erste seit unserer Abreise aus der Schweiz!

Weniger erfreulich: Die Reinigung der Wassertanks war leider nicht ganz erfolgreich. Jeden Morgen, wenn das Wasser eine Weile stand und man den Hahn aufdrehte, schäumte es für kurze Zeit – und roch stark nach dem Reinigunsmittel, obwohl wir die Tanks seit der Reinigung mehrere Male komplett gespült haben. Nicht gerade appetitlich.
Jan hat mittlerweile die Filter entfernt, und wir nutzen aktuell nur noch gekauftes Wasser zum Trinken und Kochen. Sobald das Wetter stabiler wird, wollen wir die Tanks ausbauen und von Hand nochmals gründlich reinigen. Hoffen wir, das hilft!
Zum Abschluss noch was nerdiges: Jan hat den Server, Wlan & 5G Router installiert – jetzt können wir unsere Serien und Filme bequem via Jellyfin streamen. Perfekt für verregnete Abende an Bord. Dazu wurde ein 12V-Spannungsstabilisator mit separater Sicherungsbox verbaut um die Geräte direkt mit DC-Strom zu versorgen.

Es bleibt also spannend an Bord – zwischen kleinen Erfolgen, neuen Herausforderungen und der ständigen Suche nach Balance auf dem Wasser.

Barking Blue
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