Segeln, Freunde und Katzen in Kotor

Segeln, Freunde und Katzen in Kotor

Freitag, September 19, 2025

Eine Woche zwischen Wiedersehen, Segelabenteuern und entspannten Momenten

Schockmomente und Rettungsaktion

Jan kam eine Woche nach Marion und Marco an, und die Ferien überschnitten sich noch um ein paar Tage. Das Apartment bot genügend Platz, sodass er bis Donnerstag dort schlafen konnte, bevor Scialla für den Rest seiner Ferien sein Zuhause wurde. Am Steg gab es gleich einen aufregenden Moment: Juna war so begeistert, alle zu sehen, dass sie kurzerhand von der Badeplattform sprang – zum Glück landete sie sicher auf dem Steg und nicht im Wasser.

Schon am Dienstag machten wir einen ersten Ausflug zu fünft. Es hatte etwas Wind, sodass wir zum ersten Mal mit Grosssegel und Fock segeln konnten. Unsere Gäste durften steuern, spürten den Wind in den Segeln und manövrier­ten gemeinsam Wenden und Halsen.

Mitten in der Fahrt fiel plötzlich unsere Seenotleuchte ins Wasser – perfekte Gelegenheit für ein „Mensch über Bord“-Manöver. Fock rein, Motor an, gegen den Wind anfahren – beim dritten Versuch gelang es, die schwere Lampe mit dem Netz zu bergen. Danach gönnten wir uns eine Pause bei der Blumeninsel, sprangen ins Wasser und segelten mit stolzen 6 Knoten zurück in den Hafen. Abends liessen wir die Tage, nach einem üppigen Restaurantbesuch, meist im Apartment bei Quizzen und langen Gesprächen ausklingen.

Wenn das Wetter nicht mitspielt

Eigentlich wollten wir auch nach Kotor segeln, doch das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Besonders wegen der Berge sind Böen hier schwer vorhersehbar, und wir lasen sogar von Situationen, in denen plötzlich 70 Knoten Wind auftraten. Mit Gästen und einem ungeborenen Baby an Bord wollten wir kein Risiko eingehen.

So wurde der Mittwoch zum Entspannungstag. Am Donnerstag, dem letzten Tag von Marion und Marco, fuhren die beiden mit dem Taxi nach Kotor, während wir an Bord blieben – es waren Sturmböen angesagt, da lassen wir das Boot nicht gern unbeaufsichtigt. Wir nutzten die Zeit, bereiteten das Bett für Jan vor und entdeckten endlich auch den Waschsalon der Marina. Abends gab es noch einmal Cevapcici, Plescaviza, Poulet und Würste – ein würdiger Abschluss für schöne Tage zu fünft.

Der Abschied von Marion & Marco fiel uns diesmal leichter, da wir uns schon bald wiedersehen werden. Unsere Pläne haben sich geändert: Wir werden in Italien überwintern. Das macht Heimreisen einfacher und wir können im Winter in die Schweiz zurück, um Freunde und Neugeborene zu besuchen.

Ein Ausflug nach Kotor

Am Samstag war das Wetter endlich stabil genug für eine Fahrt nach Kotor. Beim Ankern gab es eine kurze Diskussion – der Nachbar meinte, mit seinen 90 Metern Kette lägen wir zu nah. Naja, vermutlich hat er noch nie in Italien geankert... Wir setzten neu, alles hielt, und dann ging es mit Mabel an Land für einen Besuch der Altstadt.

Nach einer Stärkung mit Pizza schlenderten wir durch die Gassen, die für ihre zahlreichen Katzen bekannt sind. Kotor ist berühmt für seine pelzigen Bewohner – sogar ein Katzenmuseum gibt es hier. Doch auch geschichtlich hat die Stadt viel zu bieten: Als wichtiger Hafen der Venezianer war Kotor über Jahrhunderte eine strategische Festung an der Adria. Umgeben von mächtigen Stadtmauern und geschützt durch die Berge, zählt die Altstadt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Zurück an Bord hiess es: Anker lichten und zurück in den Hafen. Unsere letzte Nacht dort, denn ab Montag startete im Porto Montenegro die Ocean Race Europe Week. Ein Platz für uns war danach nicht mehr möglich, aber zum Glück haben wir ja unseren Anker.

Delfine beim Ankern

Am Sonntagmorgen holten wir mit unserem 20-Liter-Kanister noch günstigen Diesel (1,45 € pro Liter), machten Scialla abfahrbereit und steuerten die Bucht bei der Blumeninsel an. Dort begrüssten uns etwas weiter weg drei Delfine – ein perfekter Moment. Zwar sind die meisten Ankerplätze hier schlammig und das Wasser nicht allzu klar, doch unsere Laune war bestens. Abends gab es mal wieder ein vegetarisches Essen an Bord, bevor wir früh schlafen gingen.

Die kommende Woche wird schon die letzte mit Gast an Bord – wir sind gespannt, was das Wetter noch zulässt und welche Abenteuer uns erwarten.

Barking Blue

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